Am 2. November 2010 sind wir, Helen Lamontagne und Marcela Frauenberg (Projektverantwortliche Schweiz) und Irene Escobar (Architektin) und Maria Teresa Baquedano (Psychologin) von Santiago de Chile 400 Kilometer Richtung Süden nach las Pocillas gefahren. Es war eine kurze und schnelle Reise - wir hatten nur 2 Tagen zur Verfügung. Für uns Projektverantwortliche aus der Schweiz war es wichtig, die Schule selber zu sehen, mit den Leute vor Ort Kontakt aufzunehmen um dadurch alle Spender und Gönner aus erster Hand zu informieren zu können. In Las Pocillas haben wir auch Monica Lehman getroffen, die für ein paar Monate in Chile weilt.
Mit Freude haben wir die Gemeinde und einen Teil der Bevölkerung kennen gelernt.
Wir wurden sehr freundlich und mit viel Dankbarkeit empfangen. Kinder und Eltern, die uns umarmten und küssten und uns von ihrem Schulprojekt erzählten.
Der Zustand des Schulhauses ist sehr schlecht und momentan wird es nur als Lagerraum genutzt. Die Mauern und das Dach sind schwer beschädigt. Der Unterricht findet im Wohnzimmer des Lehrers auf sehr engem Raum statt und der Lehrer wohnt in einem Zimmer in einem anderen Haus. Trotzdem ist der kleine, enge Schulbereich sauber und so gepflegt wie möglich.
Momentanes Provisorium:
Schulhaus:
Die zwei Projektleiterinnen in Chile haben alles bestens organisiert und in den Vorbereitungstreffen erreicht, dass alle Beteiligten aus dem Dorf Aufgaben übernehmen und sich dafür verantwortlich fühlen.
Im Hinblick auf ein ganzheitliches Konzept, das Nachhaltigkeit verspricht wird der Wiederaufbau der Schule mit anderen Themen verknüpft. Damit werden alle – die Erwachsenen und die Kinder - in das Projekt involviert. Dadurch wird ermöglicht, dass die gesamte Gemeinde eine Entwicklung mitmachen kann, die Mithilft die Gemeinde weiter zu bringen und auch gemeinsam die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.
Für die verschiedenen Aufgaben haben sich Gruppen gebildet:
Erklärungen zu diesem Plakat:
· Verantwortliche für den Bau
· Verantwortliche für Schul-Gemüsegarten und das Pflanzen
· Verantwortliche für Recycling und Kompostieren (Von unserer Seiten werden wir Informationsmaterial über das Kompostieren übersetzen und den Projektleiterinnen senden.)
· Kleine Bienen: Kinder der Schule, die ein Theaterstück für die Einweihung der neuen Schule vorbereiten.
· Verantwortlich für die Planung und Durchführung der Einweihung
Jede Person aus der Gemeinde hat sich in einer Gruppe eintragen und so waren, als wir den Besuch machten, schon Vorarbeiten im Gang.
Der Gemüsegarten war schon mit dem Ochsen des Vaters von Margarita geackert worden. Sie hat uns voll Freude erzählt was sie dort mit den Kindern pflanzen will.
Vorbereiteter Schulgarten:
Es war für uns ein echtes Erlebnis zu sehen mit welcher Energie und Einsatz die ganze Gemeinde dabei ist. Die zwei Projektleiterinnen sind voller Enthusiasmus an ihrer Arbeit. Nicht nur geben Sie ihre bestes bei der Planung, Organisation und Leitung der Arbeiten, bewegen aber auch Leute aus ihrem Freundeskreis weiter Lebensmittel und Material für die Schule und die Gemeinde zu spenden.
Der Lehrer der Schule hat an einem Fernsehquiz teilgenommen. Mit dem gewonnen Geld will er neue PCs für die Schule finanzieren.
Der Beginn der Bauarbeiten war für den 15.11.2010 geplant. Erste Fotos zum Umbau finden Sie unter http://www.facebook.com/#!/album.php?aid=21019&id=100001397184975
Facebook: escuelas Rurales
Als wir nach Chile kamen haben wir erfahren dass die 2. ausgewählte Schule Canelillo wider Erwarten eine Subvention der Regierung für den Wiederaufbau erhalten hat. Nach dem Besuch von Las Pocillas haben wir entschieden, dass wir mehr Geld als vorgesehen in den Aufbau dieser Schule investieren, d.h. die Räume besser gestalten und mehr in den Innenausbau wie z.B. auch in Möbel (Garderobe und Materialschränke) investieren wollen. Auch einen Schutz für das Ziegeldach, welches wieder mit authentischen einheimischen Keramikziegeln erstellt wird, soll gemacht werden.
Da in unserem Projektfond noch Geld für eine weitere Schule verbleibt und unser Ziel ist mindestens 2 Schulen zu unterstützen, haben wir Kontakt mit Frau Maria Luisa Collarte, Verantwortliche der Erziehungsdirektion für alle Schule der Region. Wir haben erfahren, dass es in der Region eine Schule für geistig behinderte Kinder gibt, die vor dem Erdbeben einen Bereich mit Tieren für die Kinder hatte, der durch das Erdbeben zerstört wurde. Dieser sollte erneut aufgebaut und wieder hergestellt werden. Wir warten nun auf weitere Informationen – wir denken aber, dass es etwas Besonderes wäre, den Stall und die Gehege für die Tiere, die zu Therapiezwecken eingesetzt werden, wieder herstellen zu können.
Wir werden weiter informieren, sobald wir mehr wissen. Wir sind sehr glücklich mit allem, was wir bisher gemeinsam erreichen haben. Es ist für uns in allen Aspekten ein bereicherndes Projekt Danke, thank-you, merci, gracias